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Review: LUMIX S 24mm F1.8

  • Chris Kueper
  • 5. Sept. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Okt. 2024

Kompakte Weitwinkel-Festbrennweite

Nach dem 85mm F1.8 und dem 50mm F1.8 stellt Panasonic nun auch das 24mm F1.8 vor und erweitert die LUMIX S-Serie mit dem dritten kompakten Prime mit einem weiteren L-Mount.


Review-Video auf YouTube


Sehr oft hatte ich Situationen in meiner Foto- und Filmkarrriere erleben müssen in denen ich z.B.: auf einem Gimbal ein Weitwinkelobjektiv hatte, welches nicht das Lichtstärkste war! Das Problem gehört nun der Vergangenheit an - kompakt und leistungsstark - so bietet sich das neue 24mm Prime aus dem Hause Panasonic LUMIX. In diesem Review gebe ich meine ehrliche Meinung zum neuen Glas an euch weiter und versuche detailliert aufzuführen, welche Eigenschaften das Objektiv mitbringt.


#1 Bauweise des LUMIX S 24mm F1.8


Zunächst einmal die technischen Daten rund um das Objektiv:


  • Anschluss: L-Mount

  • Brennweite: 24mm

  • Größte Blende: F1.8

  • Kleinste Blende: F16

  • Diagonaler Betrachtungswinkel: 84°

  • Kürzeste Entfernung: 0,24m

  • Abbildungsmaßstab: max. 0,15x

  • Objektivkonstruktion: 12 Elemente in 11 Gruppen (3 asph., 1 UED, 3 ED Linsen)

  • Staub-/ Kälte-/ Spritzwasserschutz: Ja / Ja / Ja (-10°C bis 40°C)

  • Filterdurchmesser: 67mm

  • Länge: 82mm (Vorderkante bis Bajonettauflagefläche)

  • Gewicht: ca. 310g

  • Standard-Zubehör: Frontdeckel, Rückdeckel, Streulichtblende

  • Blendentyp: 9 Blendenlamellen / Blende mit kreisförmiger Öffnung


*Quelle:



#2 Gleiche Abmessungen sorgen für schnelle Objektivwechsel


Die F1.8-Objektivserie ist ideal für Gimbal-Arbeiten, Housings etc. gedacht. Durch die identischen Abmessungen kann beim Gimbal schnell die Linse getauscht werden ohne erneute Kalibrierungen vornehmen zu müssen. Außerdem muss der Follow-Focus nicht neu angebracht werden. Ich arbeite mit nahtlosen Fokusringen, welche günstig erworben werden können - Somit baut man sich seine eigenen Cinelinsen. Aber natürlich gilt die einheitlich Bauweise auch für Filtersysteme. Schneller Umbau auf 67mm-Filter sorgt für weniger Kosten und nervige Step-Up und Step-Down Ringe, welche keiner mag, fallen weg - Das gleiche gilt auch für Matteboxen oder Unterwasser-Dome-Ports mit unterschiedlichen Brennweiten.


LUMIX S 24mm F1.8

LUMIX 24mm F1.8 - Zusammen mit dem 50mm und dem 85mm, welche in Größe und Gewicht nahezu identisch sind


Beim 85mm und dem 50mm machte sich ein großer Vorteil der gleichen Bauweise nicht stark bemerkbar, da ich die beiden Linsen selten in einem Kamerarig integriert hatte. Mit dem 24mm kommen nun ganz neue Möglichkeiten auf mich zu. Weitwinkel-Primes sind die beste Wahl für die standartisierte Kamerafahrt mit einem Gimbal in meinen Augen. Gelegentlich kommt es vor, dass ich nun auf 50mm wechsel und entsprechend schnell funktioniert der Wechsel der Linsen durch die nicht notwendige Neukalilbrierung.


Autofokus und Manuell Fokus sind am Objektiv mit einem kleinen Schalter einstellbar.

Der Fokusring lässt sich leicht bedienen und gleitet Butterweich von A nach B.

Kompatibel mit der L-Mount-Serie und ab einer Sensorgröße vom Vollformat deckt die Linse alles ab.


#3 Der Look vom LUMIX S 24mm


"Das LUMIX S 24mm F1.8 Objektiv besteht aus zwölf Linsenelementen in elf Gruppen, darunter drei asphärische Linsen, drei ED-Linsen (Extra-Low Dispersion) und eine UED-Linse (Ultra Extra-Low Dispersion). Die Verwendung von drei asphärischen Linsen und neun kreisförmigen Blendenlamellen ermöglicht sowohl eine hohe Abbildungsleistung als auch ein attraktiven Bokeh-Effekt mit sanften Schärfe-Unschärfe-Übergängen. Die ED-Linsen und die UED-Linse unterdrücken effektiv chromatische Aberration."


Lensflare und Star-Effekt

Den Lensflare der Linse würde ich als normal bezeichnen - Sie flared wenig bis gering es ist oftmals mehr ein Leak. Asphärisch, sauber und ohne viel Spielerein. Eine saubere und leistungsstarke Linse!


LUMIX S 24mm F1.8 Blendenstern im Vergleich

LUMIX S 24mm F1.8 - Blendenstern


Auch der Star-Effekt wie man ihn aus dem 70-300mm kennt oder sehr stark vom Nisi 15mm findet man hier erst bei der geschlossenen Blende 8 oder höher.


Schärfe im Bild

Bei der Schärfe ist natürlich wie bei jeder Linse bei offener Blende nicht die 100% der Schärfe zu erwarten, wie man sie sich wünscht. Ab Blende 2.8 ist die Verzeichnung kaum sichtbar und ab Blende 4.0 verschwindet sie vollkommen für das geschulte Auge, wie im Beispielbild hier zu sehen ist bei einer Vergörßerung von 400%.

LUMIX S 24mm F1.8 Schärfetest

LUMIX S 24mm F1.8 - Schärfe


Bokeh

Das Bokeh ist harmonisch rund und asphärisch wie von Panasonic gewohnt. Nur ein ganz geringer Onion-Effekt und kaum squeeze am Rand. Sehr zufriedenstellend für ein Weitwinkel.

LUMIX S 24mm F1.8 Bokeh

LUMIX S 24mm F1.8 - Bokeh

Kleinste Blende 16

Die Sonne ist am Zenit und der ISO ist bereits bei 100. Doch euer Bild brennt aus - Erst bei Blende 8-11 wird es möglich ein gut belichtetes Bild zu erzeugen? Für Landschaftsfotografen kein Problem, aber sobald ihr kreativer werden wollt wie im Beispielbild ist ein ND-Filter unabdingbar.

Man sollte sich an die Arbeit mit ND-Filtern gewöhnen, falls man offenblendig arbeiten möchte - Das spricht jedoch eher die Filmemacher an und ist Linsenunabhängiges Feedback an dieser Stelle.



Einstellbare Linse für Filmemacher

"Das LUMIX S 24mm F1.8 arbeitet schnell und geräuschlos mit dem hochpräzisen Kontrast-AF-System der Kamera mit maximal 240 fps. Bei Nutzung der manuellen Fokussierung lässt sich eine nicht-lineare oder lineare Einstellung für den Fokusring wählen. In der nicht-linearen Einstellung wird die Schärfe entsprechend der Drehgeschwindigkeit des Fokusrings um einen variablen Betrag verschoben (...) Der gesamte Schärfebereich kann in der linearen Einstellung in 90 bis zu 360 Grad (in 30 Grad-Schritten einstellbar) durchfahren werden."

Das bedeutet für uns Filmemacher ein riesen Vorteil!

Jeder Operator, der Schärfe manuell zieht und gerne eine Cinelinse hätte, bekommt für wenig Geld on top einen Infnity-Ring passend für die Linse. Entsprechende Einstellungen in der Kamera getroffen und das Objektiv wird zu einem kleinen Kinofähigen Glas! Hier merkt man wieder ganz deutlich, dass Panasonic aus der Filmemacher-Branche kommt und weiterdenkt.


Preis

Preislich ist das 24mm F1.8 von LUMIX Panasonic mittleren Sektor der großen Hersteller angesiedelt, liefert aber qualitativ Spitzenniveau. Abgesehen davon, dass die Konkurrenz beinahe doppelt so teuer ist gibt Panasonic eine unverbindliche Preisempfehlung von 899,- Euro an.


Frame-Markers-Update der LUMIX S9


#5: Fazit

Nachdem ich das Objektiv mehrer Woche ausgiebig testen konnte, findest du hier eine kleine Übersicht meiner Pros und Cons:


PRO
  • 24mm ideal für Landschaften und Gimbals

  • Lichtstarke Blende mit 1.8

  • moderater Preis im vgl. zur Konkurrrenz (899€)

  • Klein und Kompakt 82mm

  • Vollformat-Linse

  • Einstellbare Linse bei Fokusierung für Filmemacher

  • Bis zu 240 FPS Autofocus

  • Weicher Fokus- und Blendenring

  • Kaum Verzeichnungen

  • Scharfe Linse

  • beine Vignette-los

  • 1 von 4 Prime-Linsen mit gleicher Bauweise


CON

  • Keine Stabilisierung

  • Keine Tasche im Lieferumfang


Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich diese Linse liebe.

Es macht Spaß so weitwinkelig und gleichzeitg so offenblendig zu Arbeiten.

Die Bauweise und die damit verbundenen Möglichkeiten der Roadmap als Filmemacher sind über den Tellerrand hinausgedacht von LUMIX Panasonic. Kamerafahrten (Gimbal, Handheld oder Flycam) besonders in dunklen Szenarieren bieten neue Möglichkeiten.


Ich würde mir das Objektiv wieder anschaffen und kann es jedem Fotografen und Filmemacher besonders im Bereich Landschaft und Architektur empfehlen.


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